DIN 68800-2 : 2012-02 [ZURÜCKGEZOGEN]
In dieser Norm sind vorbeugende bauliche Maßnahmen zur Sicherung der Dauerhaftigkeit von Bauteilen aus Holz oder Holzwerkstoffen festgelegt. Sie gilt in Verbindung mit DIN 68800-1 für die Errichtung von Neubauten sowie für die Modernisierung, Renovierung oder Instandsetzung von Bauwerken. Die Norm gilt für tragende Bauteile aus Holz und Holzwerkstoffen. Für nicht tragende Bauteile wird die Anwendung dieser Norm empfohlen. Bauliche Maßnahmen im Sinne dieser Norm sind eine wesentliche Voraussetzung für die dauerhafte Funktionstüchtigkeit einer Konstruktion. Diese baulichen Maßnahmen können bei bestimmten äußeren Bedingungen allein ohne weitere Maßnahmen die Dauerhaftigkeit von Holz- und Holzwerkstoffbauteilen sicherstellen oder zum Erreichen einer niedrigeren Gebrauchsklasse führen. Dazu sind im Anhang A dieser Norm Ausführungsbeispiele aufgeführt. Durch die baulichen Maßnahmen nach dieser Norm wird auch eine unzuträgliche Feuchteänderung des Holzes und der Holzwerkstoffe vermieden und somit die Verformungen infolge des Quellens und Schwindens in vertretbarem Maße gehalten und bezüglich dieser Verformungen die Brauchbarkeit der Konstruktion sichergestellt. Es wird unterschieden zwischen grundsätzlichen baulichen Maßnahmen und besonderen baulichen Maßnahmen. Grundsätzliche bauliche Maßnahmen sind in jedem Fall anzuwenden, auch dann, wenn sich dadurch die Zuordnung zu einer Gebrauchsklasse nach DIN 68800-1 nicht ändert. Durch die Anwendung von besonderen baulichen Maßnahmen nach den Abschnitten 6 bis 9 können Bauteile der Gebrauchsklasse GK 0 zugeordnet werden, sofern die grundsätzlichen baulichen Maßnahmen nach Abschnitt 5 alleine nicht die Zuordnung zur Gebrauchsklasse GK 0 erlauben. Für Holzwerkstoffe werden in Abschnitt 10 die Anwendungsbereiche festgelegt. Gegenüber DIN 68800-2:1996-05 wurden die in DIN EN 335-1 festgelegten Gebrauchsklassen berücksichtigt und eine Differenzierung zwischen grundsätzlichen baulichen Maßnahmen und besonderen baulichen Maßnahmen eingeführt. Die Festlegungen in 5.2 zur Feuchte im Gebrauchszustand wurden wesentlich erweitert und bei den besonderen baulichen Maßnahmen zur Vermeidung eines Bauschadens durch Holz zerstörende Pilze in 6.2.2 wurden bewitterte Bauteile ohne Erdkontakt berücksichtigt. Nach 6.3 b) reicht der Einsatz von Brettschichtholz, Brettsperrholz, technisch getrocknetem Bauholz oder Holzwerkstoffen mit einer Holzfeuchte u > 20 % im Gebrauchszustand aus, um einen Bauschaden durch Insekten zu vermeiden. Im Abschnitt 7 zu Konstruktionsprinzipien für Außenbauteile, bei denen die Bedingungen der Gebrauchsklasse GK 0 erfüllt sind, wurden Deckenkonstruktionen über Außenluft sowie Hallenkonstruktionen berücksichtigt. Im Abschnitt 8 zu Konstruktionsprinzipien für Innenbauteile, bei denen die Bedingungen der Gebrauchsklasse GK 0 erfüllt sind, wurden Innenwände, Geschossdecken zwischen Räumen mit gleichen Klimabedingungen und Decken über Kellerräumen aufgenommen. Hinsichtlich der Anwendungsbereiche von Holzwerkstoffen wurde DIN EN 13986 in Abschnitt 10 berücksichtigt. Eine Verwendung von mit Holzschutzmitteln behandelten Holzwerkstoffplatten (früher Holzwerkstoffklasse 100G) im Rahmen der Norm ist nicht mehr erforderlich. Im Anhang A sind Beispiele für Konstruktionen, bei den Bedingungen der Gebrauchsklasse GK 0 erfüllt sind, dargestellt. Für diese Norm ist das Gremium NA 042-03-02 AA "Baulicher Holzschutz" im DIN zuständig.
Gegenüber DIN 68800-2:1996-05 wurden folgende Änderungen vorgenommen: a) Berücksichtigung der in DIN EN 335-1 festgelegten Gebrauchsklassen; b) Differenzierung zwischen grundsätzlichen baulichen Maßnahmen (Abschnitt 5) und besonderen baulichen Maßnahmen (Abschnitte 6 bis 9); c) Festlegungen in 5.2 "Feuchte im Gebrauchszustand" wesentlich erweitert; d) bei den besonderen baulichen Maßnahmen zur Vermeidung eines Bauschadens durch Holz zerstörende Pilze in 6.2.2 bewitterte Bauteile ohne Erdkontakt berücksichtigt; e) nach 6.3 b) reicht auch der Einsatz von Brettschichtholz, Brettsperrholz, technisch getrocknetem Bauholz oder Holzwerkstoffen mit einer Holzfeuchte ≤ 20 % im Gebrauchszustand alleine für sich aus, um einen Bauschaden durch Insekten zu vermeiden; f) im Abschnitt 7 "Konstruktionsprinzipien für Außenbauteile, bei denen die Bedingungen der Gebrauchsklasse GK 0 erfüllt sind", Deckenkonstruktionen über Außenluft sowie Hallenkonstruktionen berücksichtigt; g) im Abschnitt 8 "Konstruktionsprinzipien für Innenbauteile, bei denen die Bedingungen der Gebrauchsklasse GK 0 erfüllt sind", Innenwände, Geschossdecken zwischen Räumen mit gleichen Klimabedingungen und Decken über Kellerräumen aufgenommen; h) hinsichtlich der Anwendungsbereiche von Holzwerkstoffen DIN EN 13986 in Abschnitt 10 berücksichtigt; i) Verwendung von mit Holzschutzmitteln behandelten Holzwerkstoffplatten (früher Holzwerkstoffklasse 100G) im Rahmen der Norm nicht mehr erforderlich; j) Anhang A mit Beispielen für Konstruktionen, bei den Bedingungen der Gebrauchsklasse GK 0 erfüllt sind, aufgenommen.